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Motorüberholung bei einem Deutz-Motor

Ein Kunde hat den Wunsch, dass der Motor seines Bohrgerätes gewechselt wird. Der hochentwickelte Motor wies häufiger elektrische Fehler auf und soll gegen einen einfachen Deutz - Motor mit Luftkühlung ausgetauscht werden. Den gewünschten Deutz - Motor hatte der Kunde bereits erworben. Dieser wurde vor dem Einbau von uns untersucht. Er zeigte im Leerlauf erhöhte Blaurauch Emissionen im Abgas, dies deutet auf verbranntes Motoröl hin, Gründe können folgende sein.
- Verschlissene oder gebrochene Kolbenringe und Ölabstreifer
- Verschlissene Ventilschaftdichtungen
- Riss im Zylinderkopf

Die Kompressionsmessung offenbarte massive Schäden an Zylinder 2 und 5 – der anschließende Ausbau bestätigte: Eine grundlegende Motorüberholung war unvermeidlich.

Im nächsten Schritt wurden die Injektoren demontiert, um den Kompressionsdruck der einzelnen Zylinder zu messen. Dazu wurde mittels eines Adapters ein elektronisches Kompressionsdruckmessgerät statt des Injektors mit dem Brennraum verbunden. Folgend wurden der Anlasser bestromt, während die verbleibenden 5 Zylinder durch die fehlenden Injektoren keinen Kompressionsdruck aufbauen konnten, wurde in einem Zylinder gemessen. Dieses Procedere wurde nun für alle sechs Zylinder wiederholt. Das Ergebnis für die Zylinder 1, 3, 4 und 6 sind 25 bar, dass bedeutet für den Motor, einen Wert welcher nahe der Verschleißgrenze liegt. Die Zylinder 2 und 5 zeigten mit Werten von 4 bzw. 10 bar deutliche defekte. Es wurde daraufhin die Entscheidung getroffen, die Zylinderköpfe zu demontieren und die trockenen Zylinder zu ziehen um sich einen Eindruck über die Kolben – Zylinderpaarungen zu verschaffen. Da dieser Motor über einzelne Zylinderköpfe und Zylinder verfügt, sehen die Arbeitsschritte wie folgt aus:

- Demontage von Ansaug- und Abgaskrümmer
- Demontage der Luftführung der Kühlung
- Demontage der Zylinderkopfhauben (Ventildeckel)
- Demontage der Kipphebelböcke
- Entnehmen der Stößelstangen
- Entfernen der Zylinderkopfschrauben
- Abnehmen des Zylinderkopfes mit Zylinderkopfdichtung
- Abziehen des Zylinders vom Kolben, dabei den Kolben führen, damit es zu keinen Beschädigungen durch Anstoßen am Motorblock kommt.
- Entnehmen und sichern der Zylinderfußdichtung

Diese Maßnahme brachte erhebliche Schäden der Zylinderlauffläche und der Kolben samt Kolbenringen zu Tage.
Anschließend wurden die Pleuellageschrauben entfernt, um die Pleuel samt Kolben zu entnehmen. Die Pleuellagerschalen zeigten alle samt ein unauffälliges Verschleißbild. Auch eine Vermessung der Kurbelwellenzapfen mittels Messuhr zeigte einen Verschleißzustand innerhalb der Maßgabe für ein i.O. Bauteil.
Daraus ergeht die Entscheidung, den Motor mit neuen Kolben, Kolbenringen, Ölabstreifern, Zylindern, Pleuellagerschalen und Ventilschaftdichtungen aufzubauen.

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